Mittwoch, 17. Juni 2015

Pygmalion






Übertragung auf das Motiv des schaffenden Künstlers 
und dessen narzisstischen Potenzials


Zeichentrick-Version von G.B. Shaws Stück ›Pygmalion‹ (1913)


›My Fair Lady‹ (Trailer)


Fritz Langs Metropolis: eine ikonenhafte Umsetzung 
des Motivs des Homunkulus
ganzer Film

Trailer zu ›Her‹ (Spike Jonze 2013) mit Joaquin Phoenix


Trailer zu The Shape of Things (Neil LaBute 2003)


Trailer zu ›Moon‹ (Duncan Jones 2009)

Donnerstag, 11. Juni 2015

Literaturprüfung zu ›Tauchertage‹: Antworten



Frage 1: 

1. Sina ist hübsch und führt ein einfaches, aber erfülltes Leben als Angestellte in einem Solarium, Kilian ist eher der Typ Grübler und Bücherwurm, der gerne philosophiert und in seinen Gedanken versinkt.
2. Er fühlt sich ihr intellektuell überlegen, hält ihr Leben für oberflächlich, erkennt aber auch, dass er ihr nicht das Wasser reichen kann, wenn es um die Fähigkeit geht, das eigene Leben zu gestalten (S. 36f.).
3. Die Beispiele auf S. 36f. illustrieren, wie erfüllt so ein Leben sein kann, auf ganz unterschiedlichen Ebenen, es geht um einfache kleine Freuden, darum, den Haushalt und Alltag gut zu organisieren und angenehm zu gestalten, darum, einen Umgang zu finden angesichts der vielen Lebensbereiche etc.

(4.) Kilian ist grundsätzlich mit sich selbst absorbiert, er kann sich kaum auf jemand anderes einlassen, daran sind einerseits seine Krankheit und seine derzeitige Situation als Zivildienstleistender zwischen Abi und Studium schuld.





Frage 2:

1. Sie hat im Gespräch mit Shahin erkannt, dass Kilian genau so ein Kandidat »erlernte[r] Hilflosigkeit« (59) ist und möchte ihm gerne auf die Sprünge helfen.
2. Sie mochten einander schon immer und sind sich schon mal ziemlich nah gekommen (Kairo), sie mag seine Tiefe und seinen Hang, alles zu hinterfragen und über die Welt zu philosophieren.
3. Außerdem kann sie gerade etwas Abstand zu Steve und dessen Kollegen gebrauchen, unter denen sie sich nicht wohl fühlt.
4. Da ist Kilians Geburtstag ein willkommener Anlass, um mal im Auto weit wegzufahren.


Frage 3:

1. Dass Kilian ein Poloshirt aufträgt, das sie einmal ihrem Vater geschenkt hat und das später in der Kleidersammlung gelandet ist, ist Charlotte so peinlich, dass sie ihn extra zum Tanzen mitnimmt, um eine Gelegenheit zu bekommen, das T-Shirt endgültig zu ruinieren.
2. Sie betreibt also ziemlich viel Aufwand, um etwas aus der Welt zu schaffen, wofür sie sich schämt.
3. Daran wird auch deutlich, dass die Standesunterschiede ein Tabu zwischen ihr und Kilian sind, sonst könnte sie ihn ja einfach darauf ansprechen, dass sie das nicht mag, wenn er die entsorgten Kleider ihres Vaters aufträgt.
4. An ihrer Sprache merkt man, wie sehr sie sich über Kilian aufregt und wie sehr sie die Sache beschäftigt, während er so sehr mit der Situation überfordert ist und sich schämt, dass er im Kleidergeschäft ins Schwitzen gerät.


Frage 4:

1. Kilian zweifelt grundsätzlich daran, dass etwas einen benennbaren Sinn oder Zweck haben könnte, auch wenn er gerne wie Hagen so etwas von seinem Leben oder seiner Sucht sagen könnte, doch dazu ist er zu intelligent resp. selbstkritisch.
2. Er findet eh, dass sich die meisten Suchtkranken auf verzweifelte Weise mit ihrer Krankheit zu profilieren versuchen, was er durchschaut.
3. Bezeichnend für ihn ist, wie er selbst registriert, dass er immer ins Allgemeine driftet, wenn es eigentlich um ihn gehe, dass er also seinen Problemen ausweicht, dass er verdrängt.


Frage 5:

1. Charlotte hat Bedenken, sie könnte sich mit ihrem Anhängsel Kilian auf dem Schiff vor den drei anderen Männern blamieren, weshalb sie ihn bittet, sich unter einem Vorwand aufs Sonnebaden zu beschränken.
2. Zu lügen, ist ihr lieber als zuzugeben, dass einer, der ihr nahesteht nicht segeln kann.
3. Daran erkennt man Charlottes Klassenbewusstsein und ihre Furcht, nicht dazuzugehören oder sich schämen zu müssen.
4. Weil sie tatsächlich gut segeln kann und es versteht, ihre weiblichen Reize einzusetzen, rettet sie die Situation für sich und für Kilian, der sich einerseits etwas geniert und sich andererseits über die mondäne Welt der Segler lustig macht.
5. Er mokiert sich über die überteuerten Schuhe und über den kindlichen Besitzerstolz von Sörens Vater, der sich mit seinen dämlichen Gesten (»Victoryzeichen«) vor den Jungen eine ziemliche Blöße gibt.




Ausdruck, Wortschatz und Stil



Welche Fassung erscheint Ihnen am elegantesten?
1a. Charlotte hat eigentlich ein fantastisches Leben, […]
1b. Charlotte führt eigentlich ein fantastisches Leben, […]

Gut gesehen :) – b ist genauer, ›haben‹ wird für alles Mögliche verwendet und wirkt langweilig.

2a. Charlotte führt eigentlich ein fantastisches Leben,  sie muss aber auch etwas dafür tun.
2b. Charlotte führt eigentlich ein fantastisches Leben,  muss aber auch etwas dafür tun.
2c. Charlotte führt eigentlich ein fantastisches Leben,  jedoch sie muss auch etwas dafür tun.
2d. Charlotte führt eigentlich ein fantastisches Leben,  jedoch muss sie auch etwas dafür tun.
2e. Charlotte führt eigentlich ein fantastisches Leben,  aber sie muss auch etwas dafür tun.
2f. Charlotte führt eigentlich ein fantastisches Leben,  doch sie muss auch etwas dafür tun.

analog: Jedoch würde er keinen Suizid begehen […] 
besser: er würde aber keinen Suizid begehen 
noch besser: er würde sich aber nicht das Leben nehmen

Gut gesehen :) – auch hier 2b die eleganteste, weil schlankste Lösung. 
Problematisch (weil schwerfällig) sind besonders die Versionen mit ›jedoch‹ – 
Viele denken, ›jedoch‹ sei besonders gutes Deutsch, das Wort betont aber zum einen den Gegensatz unnötig stark und verlangt nach einer Inversion (›jedoch muss sie‹), was ungelenk und gewollt wirkt.

3a. Bulemie?
3b. Bullemie?
3c. Bulimie?

genau: c
Wenn einem ein Begriff nicht vertraut ist und es sich zudem um einen zentralen Begriff handelt, lohnt es sich, ihn einmal im Netz zu suchen oder ihn nachzuschlagen

Welche Verbform ist korrekt?

4a. Er redet sich ein, dass seine Krankheit nicht seine Schuld ist.
4b. Er redet sich ein, dass seine Krankheit nicht seine Schuld sei.

genau: mal wieder b., denn die Wiedergabe einer Haltung, Ansicht, Aussage formuliert man mit Konjunktiv I statt Indikativ

analog: Er fand, Sina ist/sei zu hübsch für ihn.

5a. Es beginnt damit, dass sie seinen Geburtstag vergessen hat und deswegen ein schlechtes Gewissen bekommt.
5b. Es begann damit, dass sie seinen Geburtstag vergessen hatte und deswegen ein schlechtes Gewissen bekam.

a. ist üblich, selbst wenn das Original im Präteritum ist
›Narratives Präsens‹, auch ›Historisches Präsens‹: man vergegenwärtigt eine vergangene Handlung, indem man sie ins Präsens setzt.
Romanhandlung spielt im Verhältnis zu unserer Lesergegenwart nie in der Vergangenheit, weil sie innerhalb eines fiktiven Zeit- und Handlungsraums spielt.

weitere Beispiele und Probleme:

Kilian denkt, dass das Kotzen keine Möglichkeit hat, zu irgendeinem Nutzen zu kommen.
Das Lacoste-Shirt ist bekannt und auch an einigen anderen Stellen zu finden, auch sieht man zusammenhänge mit Kilians Familie.

Steve (Shahin) sagt, Kilian ist / sei kein Checker […]
sie waren zusammen in Kairo und hatten dort eine schöne Zeit / kamen sich dort näher

Die Beziehung zu Sina funktioniert nicht, da Kilian kein perfektes Leben führen will. Er möchte Sorgen haben und nicht einfach alles haben.
Diese Stelle ist interessant, da er endlich mit seinem Problem herausrückt, nämlich grob zusammengefasst seine Kindheit mit der Kirche.
Er denkt tiefgründig / er macht sich viele Gedanken / er denkt oft und gerne nach, über alles Mögliche

Im Buch steht, dass Kilian sich nicht mit Sina treffen möchte […]

Laut Buch verbringen die beiden nur wenig Zeit miteinander […]


Mittwoch, 10. Juni 2015

Persephone & Hades




Hauptgestalt:
Persephone - Eine Toten-, Unterwelt- und Fruchtbarkeitsgöttin. Sie trägt oft auch den Namen Kore. 

Weitere wichtige Gestalten:
Hades - Der Herrscher über die Unterwelt und Bruder des Zeus. 
Zeus - Der oberste olympische Gott und der Vater von Persephone
Demeter - Sie ist die Zuständige für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten. Sie ist die Schwester Zeus' und zugleich die Mutter von Persephone.


Kurz zusammengefasst:
Hades, der Herrscher der Unterwelt entführt Kore und macht sie zu seiner Gemahlin. Kore ist damit  todunglücklich. So beschliesst Zeus zu helfen und schickt seinen Sohn Hermes in die Unterwelt um Kore zu befreien. Hermes geht einen Deal mit Hades ein, der Persephone ein Doppelleben ermöglichte. 

Mythos

Es beginnt damit, dass Hades sich in Persephone verliebte. Er bat Zeus um Persephone als Frau. Zeus jedoch wusste, dass Persephone nicht freiwillig in die Unterwelt gehen würde und so stimmte Zeus weder zu, noch lehnte er ab. Hades interpretierte dies als Zustimmung. 
Hades beobachtete seine Auserwählte einige Monate, denn er wusste, dass ihre Mutter, Demeter sie immer im Blickfeld hatte und Persephone nicht einfach so hergeben würde. An einem der ersten Tage des Frühlings stieg er durch eine riesige Grube aus der Unterwelt hinauf und entführte Persephone. Sie versuchte sich vergeblich zu wehren, Hades hielt sie fest und ignorierte die Schläge gegen seine Brust und die Schreie Demeters. Persephone gefiel es in dieser sonnenlosen Welt mit Hades ganz und gar nicht, was sie ihm auch zu zeigen gab. 
Die Zeremonie der beiden fand in einem heiligen Ort in Tatarus statt. Persephone, in einem Kleid aus Silber und Goldfäden, hätte nicht besser aussehen können. Für Hades war es eine sehr bewegende Trauung mit viel Tränen, doch bei Perserphone blieben die Tränen aus. 
Eigentlich hatte Persperhone alles, was man sich als Gemahlin wünschen konnte; einen gigantischen Thron aus Elfenbein, die feinsten Schmuckstücke, die beste Seide und doch war sie nicht glücklich. 
Auf der Erde sah es nicht anders aus. Demeter war am Boden zerstört. Sie vermisste ihre Tochter so sehr, dass sie aus lauter Trauer keine Saat mehr wachsen liess. Das führte zu grossen Unruhen und Hungersnot auf der Erde. Zeus sah ein, dass er etwas tun musste und er schickte seinen Sohn Hermes in die Unterwelt um mit Hades zu verhandeln. 
In der Unterwelt überredete ein Gärtner Persephone dazu, die Samen eines Granatapfels zu essen unter der Begründung, dass Demeter sicher nicht glücklich wäre, wenn Persephone verhungert zurückkäme. Persephone stimmte zu und kostete. Was sie aber nicht wusste, war: Jeder der einmal in der Unterwelt das Essen der Toten ass, der würde für immer dort unten leben müssen. 
Hades kam gerade zu spät. Er konnte diese ungückliche Tat nicht mehr verhindern. Was er aber tun konnte war, mit Hades zu verhandeln. Und das tat er auch. Sie einigten sich darauf, dass Persephone nach 6 Monaten in der Unterwelt auf die Erde zurückkehren durfte und dort die restliche Zeit bei ihrer Mutter verbringen konnte, anschliessend aber wieder zu ihrem Gemahlen in die Unterwelt ging.  
Und so freute sich Demeter jeden Frühling auf ihre Tochter. Sie liess alle Blumen blühen, um Persephone zu begrüssen. Sie genoss die Zeit mit ihrer Tochter. Und gegen Herbst, als Persephone wieder gehen musste starb alles aus. Es war dunkel und finster, bis im Frühjahr der Zyklus wieder von neuem begann.