Frage 1:
1. Sina ist hübsch und führt ein einfaches, aber erfülltes Leben als Angestellte in einem Solarium, Kilian ist eher der Typ Grübler und Bücherwurm, der gerne philosophiert und in seinen Gedanken versinkt.
2. Er fühlt sich ihr intellektuell überlegen, hält ihr Leben für oberflächlich, erkennt aber auch, dass er ihr nicht das Wasser reichen kann, wenn es um die Fähigkeit geht, das eigene Leben zu gestalten (S. 36f.).
3. Die Beispiele auf S. 36f. illustrieren, wie erfüllt so ein Leben sein kann, auf ganz unterschiedlichen Ebenen, es geht um einfache kleine Freuden, darum, den Haushalt und Alltag gut zu organisieren und angenehm zu gestalten, darum, einen Umgang zu finden angesichts der vielen Lebensbereiche etc.
(4.) Kilian ist grundsätzlich mit sich selbst absorbiert, er kann sich kaum auf jemand anderes einlassen, daran sind einerseits seine Krankheit und seine derzeitige Situation als Zivildienstleistender zwischen Abi und Studium schuld.
Frage 2:
1. Sie hat im Gespräch mit Shahin erkannt, dass Kilian genau so ein Kandidat »erlernte[r] Hilflosigkeit« (59) ist und möchte ihm gerne auf die Sprünge helfen.
2. Sie mochten einander schon immer und sind sich schon mal ziemlich nah gekommen (Kairo), sie mag seine Tiefe und seinen Hang, alles zu hinterfragen und über die Welt zu philosophieren.
3. Außerdem kann sie gerade etwas Abstand zu Steve und dessen Kollegen gebrauchen, unter denen sie sich nicht wohl fühlt.
4. Da ist Kilians Geburtstag ein willkommener Anlass, um mal im Auto weit wegzufahren.
Frage 3:
1. Dass Kilian ein Poloshirt aufträgt, das sie einmal ihrem Vater geschenkt hat und das später in der Kleidersammlung gelandet ist, ist Charlotte so peinlich, dass sie ihn extra zum Tanzen mitnimmt, um eine Gelegenheit zu bekommen, das T-Shirt endgültig zu ruinieren.
2. Sie betreibt also ziemlich viel Aufwand, um etwas aus der Welt zu schaffen, wofür sie sich schämt.
3. Daran wird auch deutlich, dass die Standesunterschiede ein Tabu zwischen ihr und Kilian sind, sonst könnte sie ihn ja einfach darauf ansprechen, dass sie das nicht mag, wenn er die entsorgten Kleider ihres Vaters aufträgt.
4. An ihrer Sprache merkt man, wie sehr sie sich über Kilian aufregt und wie sehr sie die Sache beschäftigt, während er so sehr mit der Situation überfordert ist und sich schämt, dass er im Kleidergeschäft ins Schwitzen gerät.
Frage 4:
1. Kilian zweifelt grundsätzlich daran, dass etwas einen benennbaren Sinn oder Zweck haben könnte, auch wenn er gerne wie Hagen so etwas von seinem Leben oder seiner Sucht sagen könnte, doch dazu ist er zu intelligent resp. selbstkritisch.
2. Er findet eh, dass sich die meisten Suchtkranken auf verzweifelte Weise mit ihrer Krankheit zu profilieren versuchen, was er durchschaut.
3. Bezeichnend für ihn ist, wie er selbst registriert, dass er immer ins Allgemeine driftet, wenn es eigentlich um ihn gehe, dass er also seinen Problemen ausweicht, dass er verdrängt.
Frage 5:
1. Charlotte hat Bedenken, sie könnte sich mit ihrem Anhängsel Kilian auf dem Schiff vor den drei anderen Männern blamieren, weshalb sie ihn bittet, sich unter einem Vorwand aufs Sonnebaden zu beschränken.
2. Zu lügen, ist ihr lieber als zuzugeben, dass einer, der ihr nahesteht nicht segeln kann.
3. Daran erkennt man Charlottes Klassenbewusstsein und ihre Furcht, nicht dazuzugehören oder sich schämen zu müssen.
4. Weil sie tatsächlich gut segeln kann und es versteht, ihre weiblichen Reize einzusetzen, rettet sie die Situation für sich und für Kilian, der sich einerseits etwas geniert und sich andererseits über die mondäne Welt der Segler lustig macht.
5. Er mokiert sich über die überteuerten Schuhe und über den kindlichen Besitzerstolz von Sörens Vater, der sich mit seinen dämlichen Gesten (»Victoryzeichen«) vor den Jungen eine ziemliche Blöße gibt.