Dienstag, 28. Juni 2016

Reclam Buch der Deutschen Literatur: Der Ausgang des 18. Jahrhunderts – Aufklärung, Sturm-und-Drang, Weimarer Klassik, Romantik

Fünf Vierergruppen: Lesen Sie zu viert ein Kapitel, besprechen Sie es, dann das nächste etc.
Wenn Sie mit vier Kapiteln durch sind, mischen sich die Gruppen und jede(r) vermittelt denjenigen aus anderen Gruppen den Inhalt.
Finden Sie beim Besprechen einen guten Weg, sich darüber zu einigen, was bedeutsam ist und was weggelassen werden kann, wenn man den Inhalt mit anderen teilt.
Pro Kapitel braucht es ein(e) Gesprächsleiter*in.


Gruppe 1
224 Erziehung / 226 Lesen / 228 Autobiografie / 230 Sturm-und-Drang

Gruppe 2
232 Natur / 234 Shakespeare / 236 Kindsmörderin / 238 Lenz

Gruppe 3
240 Empfindsamkeit / 242 Briefroman / 244 Werther / 246 Freiheit

Gruppe 4
248 Religion Aufklärung Toleranz / 250 Trivialroman / 252 Italien / 254 Drama

Gruppe 5
256 Revolution und Restauration / 258 Die französische Revolution / 260 Weimarer Klassik /
262 Weimar

Zweite Runde (evtl) 

Gruppe 1
264 Goethe / 266 Bildungsroman / 268 Jean Paul / 270 Humoristisches Erzählen

Gruppe 2
272 Friedrich Schiller / 274 Theaterrepertoire / 276 Geschichtsdrama / 278 Friedrich Hölderlin

Gruppe 3
280 Antikisierende Formen / 282 Faust / 284 Goethes Faust / 286 Cotta

Gruppe 4
288 Romantik / 290 Kunstfrömmigkeit / 292 Salon / 294 Fragment

Gruppe 5
296 Roman der Romantik /298 Frauen / 300 Märchen / 302 Weltliteratur






Dienstag, 21. Juni 2016

Die literarische Epoche des Sturm-und-Drang (1773-1786)

Friedrich Schiller: Die Räuber (1781/82)












Franz Moor
Schiller demonstriert an dieser Figur, was geschehen könnte, wenn das Verhalten eines Menschen, der ohne Liebe aufwächst, nicht mehr durch Moral, sondern allein durch kalte Rationalität bestimmt würde. 

Karl Moor
Ein idealistischer Rebell von attraktiver und charismatischer Erscheinung. Seine radikalen Gedanken und leidenschaftlichen Gefühle spiegeln typische Züge des Sturm-und-Drang wider. 
Obwohl Karl charakterlich das ganze Gegenteil von Franz ist, zeigen die Brüder dennoch gewisse Ähnlichkeiten: Bei beiden ist es die Zurückweisung durch den Vater, die sie zu allzu impulsiven Handlungen verführt und derentwegen sie sich anmaßen, sich selbst für ihre zukünftigen Vergehen Absolution erteilen zu dürfen.



»Freilich sind unsre Seelen heutzutage durch lange Generationen und Erziehung von Jugend auf anders gebildet. Wir sehen und fühlen kaum mehr, sondern denken und grübeln nur; wir dichten nicht über und in lebendiger Welt, im Sturm und im Zusammenstrom solcher Gegenstände, solcher Empfindungen; sondern erkünsteln uns entweder Thema, oder Art, das Thema zu behandeln, oder gar beides – und haben uns das schon so lange, so oft, so von früh auf erkünstelt, daß uns freilich jetzt kaum eine freie Ausbildung mehr glücken würde, denn wie kann ein Lahmer gehen? Daher also auch, daß unsern meisten neuen Gedichten, die Festigkeit, die Bestimmtheit […] so oft fehlet, den nur der erste Hinwurf verleihet, und kein späteres Nachzirkeln erteilen kann.« 

Johann Gottfried Herder, Schriftsteller & Philosoph (*1744)
Auszug aus einem veröffentlichten Reisebericht 1769


»Viele, starke, lebhafte, getreue, eigne Sensationen (=starke Gefühle, Eindrücke) […] sind die Basis zu einer Reihe von vielen starken, lebhaftem, getreuen, eignen Gedanken, und das ist das Originalgenie.«